Kleine Köttelkunde
Heu-Köttel (faseriger, heller Kot)
Diese Köttel sind besonders groß, sehr hell und man erkennt die einzelnen Heufasern noch. Sie entstehen, wenn die Ernährung einen großen Teil unverdauliche Bestandteile enthält. Viele Menschen halten diese Köttel für ideal und normal und machen sich sorgen, wenn ihre Kaninchen dunklere Köttel ausscheidet, zum Beispiel durch eine Ernährungs-Umstellung), da diese Köttel deutlich kleiner sind. Eigentlich zeigen Heuköttel aber nur, dass die Nahrung zu wenig ergiebig ist, so ein hoher Anteil unverdaulicher Bestandteile ist übertrieben und solche Köttel sind unnatürlich. Stellen Sie am besten die Ernährung um, Kaninchen mit solchen Kötteln bekommen meist zu viel Heu und zu wenig Grünfutter. Heuköttel können auch Verdauungsprobleme verschleiern, da die extremen Fasern die eigentliche Konsistenz überdecken.
Dunkle Köttel (schwarzer, runder oder tropfenförmiger Kot)
Kräuterköttel sind ideale Kaninchen-Ausscheidungen. Sie sind deutlich kleiner als die Heu-Köttel, teilweise sogar sehr klein aber immer weich (im Gegensatz zu Verstopfungs-Kötteln). Des
Weiteren sind sie dunkel gefärbt.
Je nach Nahrungszusammenstellung können die Köttel leicht unterschiedlich ausfallen (versch. Farben, Formen und Beschaffenheit). Sie sind meist wie ein Wassertropfen oder auch rund geformt.
Gesunder Wildkaninchenkot (der länger lag):
Verstopfungs-Köttel (kleiner, kanntiger Kot)
Verstopfungen oder wenig Nahrungsaufnahme führen zu einem extrem kleinen, kantigen und
harten Kot. Die Köttel sind nicht rund und weich, sondern sehr eckig und steinhart. Dieser Kot weist meist auf eine Verstopfung hin, welche durch eine tierärztliche Behandlung und eine
Nahrungsumstellung (Ursache in der Ernährung suchen, oder wurde irgendetwas angefressen?) therapiert werden muss.
Miniköttel entstehen ebenfalls bei vorwiegend trockener Nahrung (Trockenkräuter, Saaten…). Eine Ausnahme bildet lediglich die vorwiegende Heu-Ernährung, denn Heu enthält extrem viel
Ballaststoffe, die den Darm unverdaut passieren und den Köttel künstlich groß machen. Kommt es durch trockene Nahrung zu Mini-Kötteln, sollte der Frischfutteranteil der Nahrung deutlich
erhöht werden. Ein weiterer Grund ist eine geringe Nahrungsaufnahme durch Futtermangel, ungeeignetes Futter oder eine andere Erkrankung (z.B. Tumor, Verdauungsstörung, Schmerzen usw.). Dazu
kommt es auch direkt nach einer Narkose, wenn das Kaninchen noch nicht wie vorher frisst.
Köttel-Ketten (Aneinander gereihter Kot)
Hat ein Kaninchen der Gruppe Haarwechsel, so kann es zu Köttelketten kommen. Entweder indem sich dieses Kaninchen
putzt und dabei eigene Haare aufnimmt, oder indem es geputzt wird und das andere Kaninchen dadurch die Haare aufnimmt.
Köttel-Ketten entstehen im Enddarm, dort wird die Masse zu Kötteln geformt. Enthält dieser Brei viele Haare (welche nicht verdaut werden), so hängen die einzelnen Köttel aneinander.
Solange die Köttelketten herauskommen, ist es unproblematisch, verbleiben allerdings die Haare
im Darm und verstopfen diesen, so muss man dringend den Tierarzt aufsuchen. Hat ein Kaninchen Köttelketten, so sollte man es gut im Auge behalten um früh festzustellen, wenn es
die Nahrungsaufnahme verweigert oder keinen Kot mehr absetzt.
Ebenfalls zu Köttelketten führt die Aufnahme von unverdaulichen Fasern (z.B. von Teppichen) oder schlecht zerkauter Nahrung (bei Tieren mit Zahnproblemen).
Matschkot (matschiger Kot), größerer, unförmiger Kot
Matschköttel sind zu weich geratene Köttel, diese entstehen bei ungewohntem Futter, schlechtem
Futter oder falscher Ernährung (zu viel Knollengemüse, Obst, Trockenfutter und andere zucker- und stärkereichen Futtermittel) und sind die Vorstufe zum Durchfall. Es sollte geschaut werden, was nicht vertragen
wurde (z.B. die belastete Heusorte, der Salat aus dem Treibhaus etc.) bzw. bei falscher Fütterung die Ernährung umgestellt werden. Auch eine Kotprobe von drei Tagen ist gerade, wenn es öfters
auftritt, sinnvoll. Sollte Matschkot eher selten, bzw. ausnahmsweise auftreten, braucht man nicht den Tierarzt aufzusuchen.
Matschkot wird häufig mit zertretenden Blinddarmkot verwechselt.
Unförmiger Kot kann durch die matschige Konsistenz oder aber durch ein Megacolon
verursacht werden.
Durchfall (flüssiger Kot)
Ist die Afterregion verschmutzt oder kot-verschmiert oder findet man in der Einstreu wässrigen Kot, oft auch hellbraun, so kann man sicher sein, dass ein Kaninchen Durchfall hat.
Für Durchfall gibt es sehr verschiedene Ursachen (Zahnerkrankungen, falsche Ernährung, ungewohntes Futter, Infektionen, Parasiten, Vergiftungen, Erkrankungen an den Organen u.a.), es sollte immer ein Tierarzt aufgesucht werden. Unbehandelter Durchfall kann zum Tode
führen (z.B. durch Dehydrierung).
Nach einer erfolgreichen Behandlung mit Säuberung (Frischer Durchfall: Baby-Feuchttücher, verkrusteter Durchfall: Hinterteil in Wasserschale einweichen), sollten auf jeden Fall die
Geschlechtsecken mit Analdrüsen gesäubert werden, sie befinden sich links und rechts vom Geschlechtsteil und werden bei zu dünnen Kot (Matschkot oder Durchfall) verschmutzt.
Oft wird jedoch verschmierter Blinddarmkot mit Durchfall oder Matschkot verwechselt. Blinddarmkot kann, wenn er nicht aufgenommen wird, ebenfalls am
Hinterteil verkleben oder zertreten in der Einstreu gefunden werden. Blinddarmkot ist jedoch dunkler und bei der Blinddarmkotabgabe wird der gesunde Kot weiterhin normal abgesetzt. Bei
Durchfall hingegen kommt kein normaler Kot mehr und Durchfall ist meist etwas heller.
Blinddarmkot/Weichkot (glänzender Kot)
Blinddarmkot ist sehr dunkel (fast schwarz), braun oder sogar in manchen Fällen olivgrün. Er ist weich und es hängen wie bei Weintrauben mehrere einzelne Kügelchen aneinander. Er ist vom
Durchfall oder Matschkot durch seine Farbe, seinen Glanz und seine Form (Anhäufung mehrer Kügelchen) schon sehr gut zu unterscheiden. Bei der Blinddarmkot-Abgabe sind, im Gegensatz zu
Durchfall, keine Verschmutzungen in der Afterregion zu finden, außer das Kaninchen setzt sich in den Blinddarmkot.
Neben dem normalen Hartkot scheiden Kaninchen auch Blinddarmkot aus, dieser wird oft auch sofort wieder gefressen (Kotfressen direkt vom After – normales Verhalten). Er enthält viele
Vitamine, wenn die Kaninchen ihn fressen, kann er auf diesem Weg wieder verdaut werden. Beim zweiten Durchlauf können die Vitamine im Dünndarm aufgenommen werden, und somit zur besseren
Ausnutzung der Nahrung führen und das Kaninchen mit Vitaminen versorgen. Damit der Blinddarmkot nicht angegriffen wird, umgibt ihn eine glänzende Schleimhülle (Mucin), sie verhindert eine
Resorption im restlichen Darmabschnitt vor der Ausscheidung.Die Oberfläche glänzt dadurch sehr stark (wie geölt).
Blinddarmkot bekommt man bei manchen Kaninchen kaum zu sehen, da er direkt am After wieder aufgenommen und noch einmal verdaut wird.
Bei anderen bleiben kleinere oder größere Mengen liegen. Das ist nicht weiter bedenklich, denn nur Kaninchen deren Nahrung einen zu geringen Energiegehalt aufweist, fressen den Blinddarmkot
vollständig auf. Gerade bei Futterumstellungen zu einer artgerechteren Nahrung (z.B. auf Wiesengrün) taucht er oftmals (vorübergehend) auf. Ein Indikator für eine Erkrankung ist das hingegen
der weitläufigen Meinung nicht immer. Bei extremen Mengen liegen gelassenen Blinddarmkot gibt es jedoch durchaus auch krankhafte oder verstärkende Ursachen, die unbedingt abgeklärt werden
müssen:
- Kokzidien und Würmer: Besonders bei Kokzidien und Wurmbefall kann es zu viel liegen gelassenen Blinddarmkot kommen. Eine Kotprobe (drei Tage Kot sammeln und beim Tierarzt abgeben) klärt ob ein Befall vorliegt.
- Trockenfutter: Oft führt auch die Gabe von Kaninchen-Trockenfutter zu liegen gelassenen Blinddarmkot. Informieren Sie sich zur artgerechten, Trockenfutter-freien Ernährung.
- Energie-/Nährstoffüberschuss (zu energiereiche Fütterung)
- Zu bröseliges Futter (z.B. Pellets/Trockenfutterbestandteile die vermahlen und nachher wieder zusammen gepresst oder gebacken wurden, teilweise auch Schwarzwaldheu bei einzelnen Kaninchen)
- Futterwechsel, Futterumstellungen und Schwankungen (tagsüber Heu, nachts viel Frischfutter oder Trockenfutter – erst energiearm und dann plötzlich extrem energiereich)
- Medikamente oder andere Gründe, durch die der Blinddarmkot merkwürdig schmeckt
- Die Fütterung von Trockenkräutern, besonders bei der Umstellung oder wenn die Trockenkräuter recht fein/bröselig sind.
- Ebenfalls ein Grund kann Arthrose oder andere Erkrankungen sein, die dazu führen, dass die Kaninchen sich nicht mehr nach dem Blinddarmkot strecken (weil Schmerzen damit verbunden sind oder das Kaninchen in seiner Bewegung eingeschränkt ist)
- Übergewicht (sie kommen nicht an den Blinddarmkot dran).
Weitere Informationen zum Blinddarm und Blinddarmkot: Verdauung
Flüssiger oder breiiger Blinddarmkot
Wenn Ihr Kaninchen flüssigen Blinddarmkot absetzt, dann liegt meistens eine Blinddarmentzündung zu Grunde. Ursache ist meistens eine Dysenterie durch eine andere Grunderkrankung, z.B.
Parasiten (Kokzidien, Würmer) oder verdorbenes/ungeeignetes Futter, eine generell schlechte Fütterung (z.B. Trockenfutter) oder
starker Stress. Auch Hefepilze können die Ursache sein.
Bei einer Dysenterie wird mit Baytril behandelt, Parasiten sollten zudem grundsätzlich durch eine Kotprobe ausgeschlossen bzw. behandelt werden. Es ist ein Darmflora-Aufbaumittel nötig.
Wurm-Köttel (Köttel mit weißen Schlieren/Fäden/Würmern)
Wenn ein Kaninchen verwurmt ist, kann man gelegentlich die Würmer (meist Passalurus ambiguus) auch am Kot sehen. Teilweise sind sie lebendig, sie können aber auch tot ausgeschieden werden. Oft werden sie auch als weiße Schlieren oder Fäden wahrgenommen. Nicht jeder Befall ist im Kot ersichtlich. Würmer müssen tierärztlich behandelt werden.
Bandwurmbefall beim Kaninchen vor der Behandlung und die ausgeschiedenen Würmer nach der Behandlung:
Weißer, heller Kot, anders farbiger Kot
Normaler Kaninchenkot ist gewöhnlich dunkel (braun bis schwarz), Heuköttel können auch je nach Heu hellbraun gefärbt sein. Findet man im Gehege hellen oder sogar weißen Kot, so ist das jedoch
auch nicht bedenklich. Der Kot wird durch die Nahrung hell, z.B. durch die Fütterung von Dari-Saaten. Er kann sogar völlig weiß ausfallen.
Weiße Ablagerungen (Sediment-Ablagerungen) auf dem Kot entstehen wenn Urin über den Kot fliest und anschließend trocknet. Der Urin enthält Kalzium, das sich auf den Kot ablagert und nach der
Trocknung weiß verfärbt wahrgenommen werden kann.
Gigantische, große Köttel & Köttelgröße
Die Größe variiert von Tier zu Tier (große Kaninchen haben größere Köttel als Zwergkaninchen, besonders klein sind Köttel von Jungtieren), desweiteren kann die Größe auch durch andere
Faktoren abweichen: Wenn Kaninchen plötzlich viel fressen oder im Fellwechsel sind, entstehen oftmals große Köttel. Auch Weißlinge (Megacolon) produzieren oft größere, unförmigere Köttel.
Nach einer sich lösenden Verstopfung kann ein großer Köttel-Pfropfen auftauchen. Sind
die Köttel nicht fest/geformt sondern breiig? Siehe „Matschkot„.
Kot von Kaninchen mit Megacolon-Syndrom
Sehr großer Kot (für die Größe des Kaninchens), der oft auch leicht unförmig ist, kann typisch für ein Kaninchen mit Megacolon sein. Ebenfalls kann es bei diesen Tieren schnell zu Durchfall oder anderen Verdauungsstörungen kommen.
Köttel mit Schleimüberzug
Diese Köttel werden nach einem Darmverschluss oder Stillstand der Verdauung oft als erstes ausgeschieden. Nicht zu verwechseln sind sie mit Blinddarmkot, der eine glänzende Hülle hat.
Schleimiger Kot, Schleimausscheidung (durchsichtig oder leicht verfärbt)
Eine solche Erscheinung kommt durch Fibrin zu stande und hat eine (chronische) Entzündung der Darmschleimhäute oder eine Antibiotika-Gabe als Ursache (Enteritis), durch die Entzündung wird
Darmschleimhaut abgestoßen, die als durchsichtiger Schleim das Kaninchen verlässt.
Ursächlich kommen sämtliche Darmerkrankungen in Frage, z.B. Kokzidien, Hefen oder tiefer liegende Grunderkrankungen wie z.B. die Darmlähmung (oftmals kommt diese bei Punktschecken als Erbkrankheit, begleitet von Kokzidien
und Hefen vor), in vielen Fällen entzündet sich die Darmschleimhaut auch durch Medikamente, die diese angreifen (z.B. Panacur).
Schleim im Kot tritt ebenfalls nach einem Darmverschluss auf.
Wenn durchsichtiger Schleim im Kot auftritt, muss die Ursache dringend tierärztlich durch eine Kotprobe und ggf. weitere Untersuchungen abgeklärt und anschließend behandelt werden.
Weißer, zäher Ausfluss/Schleim, schleimiger Urin
Findet man im Gehege weißen Schleim, so kann dieser aus der Scheide stammen. Scheidenausfluss ist beim Kaninchen ein Krankheitszeichen, das schnellst möglich in tierärztliche Hände gehört
(Gebärmutterentzündung)! Oft ist er mit dem Urin oder Kot vermengt.
Urin mit Schleimbeimengung kann nicht nur auf Gebärmutterentzündung hindeuten, sondern auch durch eine Blasenentzündung mit dem Urin ausgeschieden werden. Gebärmutter-Schleim wird teilweise
ebenfalls mit dem Urin abgesetzt, was die Unterscheidung sehr schwer macht. Allerdings ist Gebärmutter-Schleim etwas zäher als Schleim, der durch Blasenentzündungen entsteht, dieser ist zwar
schleimiger als der Urin, aber nicht wirklich zäh.
Kot mit unverdauten Bestandteilen
Meist durch Schlingen ausgelöst (oder durch Zahnprobleme oder ungeeignete Nahrungsbestandteile) werden bestimmte Bestandteile nicht zerkaut, diese können dann nicht immer im Darm verwertet werden und kommen wieder unverdaut zum Vorschein (ähnlich wie Heufasern). Am besten beseitigt man das Problem, indem man diese Bestandteile nicht mehr füttert und/oder das Schlingen bekämpft. Stecken Zahnprobleme dahinter, müssen diese natürlich behoben werden. Insbesondere große Kaninchenrassen können teils sehr grob kauen und einzelne Partikel unzerkaut abschlucken.
Harngrieß (sandiger Urin mit eingedickter Konsistenz)
Harngrieß entsteht nicht nur durch Veranlagung, sondern auch durch eine erhöhte Kalziumaufnahme und in
erster Linie durch eine geringe Wasseraufnahme. Als Therapie sollte unterstützend zur tierärztlichen Behandlung eine sehr wasserreiche Ernährung angestrebt werden (Frischfutter ad libitum!).
Siehe Kalzium.
Wird der Harngrieß ausgeschieden, so ist das zunächst positiv, denn problematisch ist er, wenn er in der Blase verbleibt. Allerdings sollte bei einer Ausscheidung ein Röntgenbild angefertigt
werden um zu sehen wie viel Harngries in der Blase bzw. den harnableitenden Organen vorhanden ist. Eine tierärztliche Therapie (Infusionen usw.) ist erforderlich, wenn Ansammlungen in den
Organen vorhanden sind.
Roter, orange-bräunlicher oder schwarzer Urin
Durch verschiedene Futtermittel kann sich der Urin rot-orange-bräunlich oder sogar schwarz gleichmäßig verfärben, die wieder ausgeschiedenen Futterpigmente geben ihm diese Farbe (das
auslösende Futter muss nicht rot/farbig sein!). Es sind sehr viele Futtermittel für die Verfärbungen ursächlich, diese lassen sich nicht alle aufzählen (z.B. Löwenzahn, Haselnuss,
Karotten(grün)…). Wenn Urin länger in der Einstreu bleibt, verfärbt er sich durch Oxidatidation (Kontakt mit Sauerstoff aus der Luft) ebenfalls rötlich.
Auch Medikamente können ihn rot verfärben. In Stressituationen reagieren manche Kaninchen auch mit roten Urin, dazu gehören auch Vergesellschaftungen. Es wird auch für Markierungen besonders
gerne rötlicher Urin ausgeschieden, vermutlich da er stärker riecht.
Allgemein kann man sagen: Solange der Urin gleichmäßig gefärbt ist, gibt es keinen Grund zur Sorge!
Es müsste schon Zufall sein, wenn Blut enthalten wäre (durch Futter verfärbter Urin mit Blutbeimengung). Wäre der Urin durch Blut völlig rot verfärbt, dann wäre das Kaninchen bereits verblutet, weil es sehr große Blutmengen wären.
Übrigens haben Kaninchen keine Monatsblutung!
Wer trotzdem unsicher ist:
- Urin mit Teststreifen aus der Apotheke auf Blut testen (oder beim Tierarzt), z.B. Combur 5 Streifen
- Den roten Urin mit einem Taschentuch aufsaugen und trocknen lassen. Verfärbt er sich in einem kräftigen Dunkelbraun, ist Blut enthalten.
Normaler Urin mit roten Schlieren/Tropfen/Stellen
Ist im ansonsten normal gefärbten Urin eine rote Schliere oder ein roter Tropfen zu finden, so handelt es sich um Blut! Es sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden, denn wenn
das Blut schon auf diesem Weg sichtbar ist, dann werden bereits große Mengen Blut verloren! Kleine Mengen Blut sind nicht sichtbar, der Urin sieht dann wie normaler Urin aus.
Bei einer Blasenentzündung oder Verletzung in den Harnwegen ist das Blut leicht mit dem Urin vermischt. Bei Gebärmuttererkrankungen sind meist abgegrenzte Tropfen im Blut zu finden.
Leicht trüber Urin
Ganz normaler Kaninchen-Urin von gesunden Tieren ist leicht trüb.
Wenn der Urin antrocknet, entstehen auf der Unterlage weiße Ablagerungen, dies ist völlig normal! Kaninchen haben einen ausgeprägte physiologische Kristallurie die durch besondere Art der
Kalziumverarbeitung und -ausscheidung verursacht wird und natürlich ist. Die Trübe entsteht durch die
Ausscheidung des Kalziums.
Stark trüber, milchiger oder weißer Urin
Ist der Urin nicht nur leicht, sondern stark trüb, weißt dies in der Regel auf eine frischfutterarme Ernährung mit vielen trockenen Bestandteilen hin. Um das Risiko für Nieren- und Blasenerkrankungen zu senken, sollte die Frischfuttermenge drastisch erhöht werden.
Klarer, gelber Urin
Klarer, gelber Urin kann durch eine hohe Wasseraufnahme entstehen, dann ist er völlig unbedenklich. Häufigste Ursache ist eine gesunde, frischfutterreiche Ernährung, durch den hohen
Frischfutteranteil wird viel Wasser aufgenommen, das den Urin stark verdünnt und Urolithiasis
vorbeugt.
Allerdings kann es auch auf Kalziummangel hinweisen. Ursache ist entweder eine chronische Nierenerkrankung
oder eine zu kalziumarme Ernährung, die zu einer Mangelsituation führt. Auch Diabetes oder andere
Erkrankungen können zu einem klaren Urin führen, allerdings ist er in dem Fall nicht völlig klar. Jungtiere und
Kaninchenmütter während der Trächtigkeit oder Laktation (dem Säugen) können einen klaren Urin aufweisen, weil das Kalzium vollständig für den Knochenaufbau oder die Milchbildung genutzt
wird (erhöhter Bedarf). In diesen Fällen sollte man die Ernährung kalziumreicher gestalten. Bitte bei klaren Urin der nicht im Zusammenhang mit einer frischfutterreichen Ernährung steht, den
Tierarzt kontaktieren und Behandlungsmöglichkeiten bzw. Futteränderungen absprechen.
Quelle: http://www.kaninchenwiese.de/gesundheit/urin-und-koettelkunde/